Im Süden von Đà Nẵng

Nachtzug

Nach unserem Tag in Nha Trang ging es gegen 22 Uhr mit dem Nachtzug nach Da Nang. Wir hatten zwei Betten in einem 6-Bett-Abteil gebucht; die oberen zwei Betten.

Als wir in das Abteil hinein gingen, waren bereits 4 Erwachsene und 2 Kinder in den jeweils unteren beiden Betten. Andi ist zu erst nach oben geklettert und ich habe versucht es ihm gleichzutun. Wohl habe ich mich absolut nicht gefühlt. Als ich oben ankam, konnte ich mich kaum bewegen. Es war so wenig Platz vom Bett bis zur Decke. An Andis Fußende war eine Aussparung, in die unsere Rucksäcke passten, ich hatte keine Aussparung. Als ich dann lag, dachte ich das erste mal seitdem wir los sind „warum tu ich mir das eigentlich an?“ und „das kann hier echt nicht wahr sein“. Andi lag einen Meter von mir entfernt auf der anderen Seite und war, wie so oft einfach neutral bis gut drauf – warum war mir ein Rätsel. Die Kinder haben unten gespielt, waren laut und haben mit Taschenlampen herumhantiert. Die helle Decke wurde regelmäßig zu einem Deckenfluter.

Nach ein Paar Minuten leisen Frustschiebens hatte ich mich mit der Situation abgefunden und konnte schmunzeln bei dem Gedanken, diese Geschichte bald erzählen zu können. So eine andere Welt zu erleben ist ein Privileg.

Die Klimaanlage, die genau mittig im Abteil ist, also ~50cm von meinem Po entfernt, hatte es in sich und ich habe mir mitten in der Nacht meinen Saron und meine Fleecejacke geholt. Aus meinem Rucksack. In der Aussparung. An Andis Füßen. Da hing ich also um 3 Uhr nachts von links nach schräg zwischen die Betten geklemmt, und habe versucht meine Sachen möglichst leise aus dem Rucksack zu bekommen während draußen 26°C sind und drinnen gefühlt-5°C, ich dachte ich würde mich erkälten.

Man kann also sagen: es war ein Abenteuer.

Als wir gegen 9 Uhr morgens in Da Nang ankamen, haben wir uns ein Grab-Taxi genommen und sind in den Süden gefahren, wo wir eine Unterkunft gebucht hatten.

Im Süden von Da Nang

Unsere Unterkunft war ein kleines Apartment mit Bett, Küche und Bad – es war alles relativ neu und modern. In der Gegend war kein Tourismus und die Einheimischen, gerade Kinder, haben uns gegrüßt und ihr Schulenglisch herausgeholt. „Hello, what’s your name? Where are you from?“ Es war schön und lustig. Die Menschen waren sehr nett. Zum Strand liefen wir 15 Minuten und an jeder Ecke gab es (sehr günstig) etwas zu Essen und zu Trinken.

Abends am Strand waren wir anfangs allein. Das Wasser war beim Reingehen gefühlt genauso warm wie die Luft. Als ich wieder rauskam, war die Luft sogar kälter. Es gab dort weder Muscheln noch Steine und der Sand im Meer war eben. Einfach traumhaft.

An zwei Tagen sind wir nach Hoi An gefahren, weil ich mir die Schneiderstadt einmal selbst anschauen wollte. Das ist mir einen eigenen Eintrag wert: Hier geht’s nach Hoi An

In der Mitte vom Bett waren es 50cm von der Matratze bis zur Decke. Zum Kopf- und Fußende hin wurde die Decke immer weniger hoch.

Am Stand haben wir einen Chả bánh chưng gekauft. Ein herzhafter Kuchen aus Reis mit Füllung. Sehr lecker.

Und noch eine Anekdote zum Schluss:

Einen Abend waren wir hier um die Ecke essen. Wir hatten Bohnen und Tofu bestellt. Dazu gab es 2 Soßen, die uns leider absolut nicht geschmeckt haben. Wir wussten beide nicht genau, wie es sich hier verhält mit „Essen mitnehmen“. Also habe ich mir kurzerhand mit den vorhandenen Taschentücher meine Brusttasche ausgekleidet und die Sachen (heimlich) hineingetan. Am nächsten Morgen gab es dann Reis (der war noch vom Vortag über, da hatten wir uns was in die Wohnung bestellt) mit Bohnen und Tofu – und ganz ehrlich: es war sehr lecker.

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2 Antworten zu „Im Süden von Đà Nẵng“

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