In San Francisco (oder wie ich es gern nenne Sankt Frantschüssko) wollten wir uns einen Leihwagen nehmen und ein paar Tage den Highway 1 gen Süden fahren bis nach Los Angeles.
Wir haben uns also bei Bobo hingesetzt und uns einen groben Plan gemacht. Mehrere Leihwägen verglichen und schließlich einen gebucht, die Strecke grob geplant, Motels herausgesucht und gebucht. Und dann konnte es losgehen.
Bobo hat uns am Aufbruchstag zum Autoverleih gefahren und da war auch schon die erste Hürde.
Aber erst bekommt ihr ein paar Backgroundinfos: Andi hat sich einen Internationalen Führerschein organisiert und seinen originalen, deutschen Führerschein in Deutschland gelassen. Ich habe meinen Führerschein mitgenommen aber keinen internationalen beantragt – ich wollte ihn lediglich als Notfall-Ausweisdokument haben.
Zurück zur Hürde: Bei der Autovermietung hat uns die Frau am Schalter gesagt, dass wir Reisepass, original Führerschein aus Deutschland und internationalen Führerschein bräuchten (und Kreditkarte), sie dürfte uns sonst keinen Leihwagen aushändigen. Wir haben dann noch x-Mal recherchiert, jedesmal gelesen, dass es auch so gehen müsste und sie dementsprechend oft gebeten das nochmal zu überprüfen aber sie blieb dabei und wir bekamen kein Auto. Und dann der Lichtblick: Andi ging erneut zu ihr und nun war ihre Geduld wohl am Ende denn sie sagte so etwas wie „Sie können auch gern meine Kollegin hier fragen! Die wird Ihnen das gleiche sagen…“ und die Kollegin sagte, dass mein Führerschein ausreicht. Huch? 😀 Unsere Auto-Frau wollte sich daraufhin bei ihrem Chef vergewissern, immerhin war sie sich ja sehr sicher, dass sie besagte Unterlagen bräuchte. Bis sie die gewünschte Antwort hatte, gingen noch ein paar mehr Minuten ins Land – der Chef war gerade nicht erreichbar. Bevor Sie uns das allerdings sagte, standen wir noch vor Ihrem Tresen und sie fing an mit ihrer Kollegin zu sprechen, als wären wir Luft, daddelte am Handy rum,…was ein Service. Dann, nachdem wir grob 5 Minuten, sagte sie uns dass sie auf Antwort vom Chef wartet. Noch 10 weitere Minuten später war es endlich soweit. Nach insgesamt einer halben Stunde recherchieren, argumentieren, versuchen freundlich zu bleiben und warten hatten wir die Schlüssel für „unser“ Auto in der Hand.
Ab da lief alles super. Der Highway 1 war an einer Stelle gesperrt, aber das wussten wir vorher und haben dementsprechend geplant. Wir sind bis zur Sperrung gefahren, dann die Umleitung, von der anderen Seite wieder fast bis zur Sperrung und dann runter nach Los Angeles. So haben wir den gesamten Weg gesehen. Der Highway 1 ist wirklich schön. Man sieht meistens rechts den Pazifik mit Stränden oder großen Steinen im Meer und links schöne, weite Landschaften oder Berge in denen sich der Nebel verfangen hat. Mir hat es sehr gefallen. Man kann dort alle paar Meter anhalten und Spazierengehen. Sich die Gegend ansehen. Teils gibt es Aussichtspunkte und Attraktionen. Traumhaft.
Wir haben ein paar Motels auf dem Weg gebucht und mit 3 bis 5 Stunden reiner Fahrzeit pro Tag geplant („wir“ bedeutet in dem Fall „Andi“). Da wir uns viel angesehen haben, waren es immer volle, lange und sehr schöne Tage. Das Wetter war durchgehend sonnig, manchmal wolkig und um die 15 bis 25°C. Die Motels waren alle schön – ein eigenes Zimmer, ein eigenes Bad, Platz… was ein Luxus! Und das Gefühl von Freiheit, wenn man ein eigenes Auto hat ist auch nicht zu unterschätzen.
Wir fuhren regelmäßig einkaufen (das ist hier alles vergleichsweise sehr teuer) und machten uns Frühstück in unserem Zimmer, schmierten uns Brote für unterwegs und abends gab es im nächsten Motel eine Tütensuppe oder Ähnliches. Teller, Schüsseln und Co hatten wir nicht dabei. Also mussten wir improvisieren. Wir haben uns z.B. einen fertigen Salat in einer Schale gekauft und später aus der Verpackung Müsli gegessen. Es war alles andere als luxuriös aber es hat funktioniert 😀
Unsere Tour

Unser erster Stop war Pebble Beach. Es gibt hier eine Rundtour auf einer privaten Straße. Den 17-Mile Drive. Man muss also Eintritt bezahlen. Dort gibt es sehr viele Golfanlagen und auch dir Restaurants und Shops wirken sehr sehr elitär und die Preise waren doch weit über dem, was wir bereit waren dort zu lassen. Die schöne Gegend war den Ausflug aber wert und wir haben uns Zeit gelassen uns alles anzusehen. Danach sind wir in unser Motel nach Monterey gefahren.












Am nächsten Tag haben wir wieder viele, kleinere Stopps gemacht und sogar Seelöwen gesehen. Es gab dort 2 große Felsen, die aus dem Pazifik guckten und auf ihnen lagen unzählige. Erst haben wir sie nur gehört, da die Felsen so weit weg waren. Aber durch meiner Kamera konnte ich sie sehen – hunderte Tiere lagen auf dem ganzen Felsen. Es war leider sehr windig, weshalb die Bilder und das Video dementsprechend unscharf sind.


Das Gebiet des Big Sur liegt etwas abseits der Küste und ist eine beliebte Wander- und Campinggegend. Wir haben uns dort auf einen Parkplatz gestellt und unsere geschmierten Brote zum Mittag gegessen. Danach haben wir uns noch einen Kaffee und eine heiße Schokolade im Restaurant gegönnt und waren in einem Einkaufladen mit allerlei Produkten für Besucher und Nützliches für Camper. Dort habe ich mir einen Pullover vom Big Sur gekauft. Hier mussten wir dann umdrehen weil danach die Sperrung des Highway 1 kam.


Carmel-by-the-Sea ist eine sehr schöne Gegend mit teils interessanten Häusern und einem schönen, fast weißen Strand. Wirklich hübsch (: In den USA kommt es nicht selten vor, dass Meinungen sehr publik gemacht werden. So haben wir auch hier teilweise gesehen, was die Menschen wohl demnächst wählen werden.
Carmel-by-the-Sea lag auf dem Rückweg vom Big Sur nach Monterey, wo wir dann wieder übernachtet haben.




Nach dem Umfahren der Sperrung haben wir nördlich von San Simeon wieder gehalten. Dieses mal zum Beobachten von See-Elefanten. Zur Zeit sind dort am Strand nur die jungen Tiere und machen Spielkämpfe oder dösen. In der Nähe dieser Tiere lag ein etwas weniger schöner Geruch aber dieser einmalige Anblick hat das wett gemacht.








Wir haben in Morro Bay übernachtet und uns am nächsten Morgen den Strand angesehen. Er lag noch komplett im Nebel aber es waren schon einige Surfer unterwegs.
In San Luis haben wir einen Zwischenstop gemacht und durch zufall die Gum Alley „gefunden“. Es ist, wie der Name schon vermuten lässt, eine kleine Gasse, an der überall an den Wänden Kaugummis kleben. Wirklich überall.




Alleine aus dem Grund, dass es ein „Dänischer Ort“ in den USA ist, wollten wir ihn uns gern ansehen. Also fuhren wir hin. In Solvang wurden die ersten Häuser 1911 von Dänen gebaut und es entstand über die Zeit eine kleine Stadt. Hier sind überall Fachwerkhäuser im dänischem Stil und man findet auch sonst ab und zu ein dänisches Wort. Als wir da waren schien gerade ein Fest zu sein. Es gab kaum Parkplätze, die Stadt war voll mit Touristen und es waren Festwagen unterwegs, Hüpfburgen standen bereit, für die Kids gab es Luftballons und Kinderschminken. Andi hat aufgeschnappt dass einer dieser besagten Luftballons 10$ kosten sollte – nur so als Preisvergleich.





Danach fuhren wir zur „Sterns Wharf“ in Santa Barbara, einem großen Steg aus Holz. Dort kann man essen und trinken und natürlich Souvenirs kaufen. Wir sind lediglich umhergelaufen und haben aufs Wasser geguckt. Geradezu war eine Boje, auf der mindestens 3 Robben lagen. Bald kamen 3 Kajak-Fahrer und haben sich die Tiere von Nahem angesehen. Es hat Spaß gemacht zuzusehen. Wir haben auf dem Weg zurück zum Auto sogar noch Delfine gesehen.




In Malibu wollten wir gern an einen Strand. Allerdings waren die Straßen recht voll und die Parklücken am Straßenrand taten es ihnen gleich. Wir fuhren an etlichen Ausbuchtungen vorbei. Teilweise hielten wir und versuchten unser Glück eine Gasse zwischen den Häusern zum Strand zu finden aber ohne Erfolg. Also fuhren wir weiter. Dafür haben wir durch Zufall ein sehr schönes Anwesen gefunden. Es handelte sich um das Adamson House, welches jetzt ein Museum ist, ein Haus, was mit sehr vielen schönen und dekorativen Fliesen geschmückt ist. Es hat einen spanischen Stil, viele Gärten, einen Pool, Meerblick,… ein Träumchen.




Nachdem wir also in Malibu nicht am Strand waren, ging es nach Santa Monica. Da sollte es jetzt aber wirklich klappen! Wir fuhren direkt auf den Strand „Venice Beach“ zu. An den Straßen standen überall Autos und für uns gab es leider, mal wieder, keine Lücke. Geradezu gab es einen Parkplatz. Wir mussten 10$ bezahlen. Wenn man einen ganzen Tag da ist, ok, aber uns wurde schon recht schnell frisch und wir mussten noch das Auto zurückgeben. Also blieben wir nur eine halbe oder dreiviertel Stunde und machten uns weiter.

In Los Angeles fuhren wir unser Auto zum Abgabeplatz nahe des Flughafens und dann mit den Bussen zu unserem Hostel.

Und hier noch ein paar Fotos von der Tour























Hi, hier kannst du kommentieren. Hast Du Fragen oder Anmerkungen?